Datenschutzerklärung



Datenschutzerklärung

Diese Datenschutzerklärung klärt Sie über die Art, den Umfang und Zweck der Verarbeitung von personenbezogenen Daten (nachfolgend kurz „Daten“) innerhalb unseres Onlineangebotes und der mit ihm verbundenen Webseiten, Funktionen und Inhalte sowie externen Onlinepräsenzen, wie z.B. unser Social Media Profile auf (nachfolgend gemeinsam bezeichnet als „Onlineangebot“). Im Hinblick auf die verwendeten Begrifflichkeiten, wie z.B. „Verarbeitung“ oder „Verantwortlicher“ verweisen wir auf die Definitionen im Art. 4 der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).



Verantwortlicher

Dr. Stefan Wogawa

Mail st.wogawa@gmail.com

Tel. 0176/23790691

Arten der verarbeiteten Daten:

- Bestandsdaten (z.B., Namen, Adressen).

- Kontaktdaten (z.B., E-Mail, Telefonnummern).

- Inhaltsdaten (z.B., Texteingaben, Fotografien, Videos).

- Nutzungsdaten (z.B., besuchte Webseiten, Interesse an Inhalten, Zugriffszeiten).

- Meta-/Kommunikationsdaten (z.B., Geräte-Informationen, IP-Adressen).

Kategorien betroffener Personen

Besucher und Nutzer des Onlineangebotes (Nachfolgend bezeichnen wir die betroffenen Personen zusammenfassend auch als „Nutzer“).

Zweck der Verarbeitung

- Zurverfügungstellung des Onlineangebotes, seiner Funktionen und Inhalte.

- Beantwortung von Kontaktanfragen und Kommunikation mit Nutzern.

- Sicherheitsmaßnahmen.

- Reichweitenmessung/Marketing

Verwendete Begrifflichkeiten

„Personenbezogene Daten“ sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden „betroffene Person“) beziehen; als identifizierbar wird eine natürliche Person angesehen, die direkt oder indirekt, insbesondere mittels Zuordnung zu einer Kennung wie einem Namen, zu einer Kennnummer, zu Standortdaten, zu einer Online-Kennung (z.B. Cookie) oder zu einem oder mehreren besonderen Merkmalen identifiziert werden kann, die Ausdruck der physischen, physiologischen, genetischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität dieser natürlichen Person sind.



„Verarbeitung“ ist jeder mit oder ohne Hilfe automatisierter Verfahren ausgeführte Vorgang oder jede solche Vorgangsreihe im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten. Der Begriff reicht weit und umfasst praktisch jeden Umgang mit Daten.



„Pseudonymisierung“ die Verarbeitung personenbezogener Daten in einer Weise, dass die personenbezogenen Daten ohne Hinzuziehung zusätzlicher Informationen nicht mehr einer spezifischen betroffenen Person zugeordnet werden können, sofern diese zusätzlichen Informationen gesondert aufbewahrt werden und technischen und organisatorischen Maßnahmen unterliegen, die gewährleisten, dass die personenbezogenen Daten nicht einer identifizierten oder identifizierbaren natürlichen Person zugewiesen werden.



„Profiling“ jede Art der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, die darin besteht, dass diese personenbezogenen Daten verwendet werden, um bestimmte persönliche Aspekte, die sich auf eine natürliche Person beziehen, zu bewerten, insbesondere um Aspekte bezüglich Arbeitsleistung, wirtschaftliche Lage, Gesundheit, persönliche Vorlieben, Interessen, Zuverlässigkeit, Verhalten, Aufenthaltsort oder Ortswechsel dieser natürlichen Person zu analysieren oder vorherzusagen.



Als „Verantwortlicher“ wird die natürliche oder juristische Person, Behörde, Einrichtung oder andere Stelle, die allein oder gemeinsam mit anderen über die Zwecke und Mittel der Verarbeitung von personenbezogenen Daten entscheidet, bezeichnet.



„Auftragsverarbeiter“ eine natürliche oder juristische Person, Behörde, Einrichtung oder andere Stelle, die personenbezogene Daten im Auftrag des Verantwortlichen verarbeitet.

Maßgebliche Rechtsgrundlagen

Nach Maßgabe des Art. 13 DSGVO teilen wir Ihnen die Rechtsgrundlagen unserer Datenverarbeitungen mit. Sofern die Rechtsgrundlage in der Datenschutzerklärung nicht genannt wird, gilt Folgendes: Die Rechtsgrundlage für die Einholung von Einwilligungen ist Art. 6 Abs. 1 lit. a und Art. 7 DSGVO, die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung zur Erfüllung unserer Leistungen und Durchführung vertraglicher Maßnahmen sowie Beantwortung von Anfragen ist Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO, die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung zur Erfüllung unserer rechtlichen Verpflichtungen ist Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO, und die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung zur Wahrung unserer berechtigten Interessen ist Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Für den Fall, dass lebenswichtige Interessen der betroffenen Person oder einer anderen natürlichen Person eine Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich machen, dient Art. 6 Abs. 1 lit. d DSGVO als Rechtsgrundlage.

Sicherheitsmaßnahmen

Wir treffen nach Maßgabe des Art. 32 DSGVO unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere des Risikos für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen, geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten.



Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen Zugangs zu den Daten, als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, Löschung von Daten und Reaktion auf Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung, bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren, entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen (Art. 25 DSGVO).

Zusammenarbeit mit Auftragsverarbeitern und Dritten

Sofern wir im Rahmen unserer Verarbeitung Daten gegenüber anderen Personen und Unternehmen (Auftragsverarbeitern oder Dritten) offenbaren, sie an diese übermitteln oder ihnen sonst Zugriff auf die Daten gewähren, erfolgt dies nur auf Grundlage einer gesetzlichen Erlaubnis (z.B. wenn eine Übermittlung der Daten an Dritte, wie an Zahlungsdienstleister, gem. Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO zur Vertragserfüllung erforderlich ist), Sie eingewilligt haben, eine rechtliche Verpflichtung dies vorsieht oder auf Grundlage unserer berechtigten Interessen (z.B. beim Einsatz von Beauftragten, Webhostern, etc.).



Sofern wir Dritte mit der Verarbeitung von Daten auf Grundlage eines sog. „Auftragsverarbeitungsvertrages“ beauftragen, geschieht dies auf Grundlage des Art. 28 DSGVO.

Übermittlungen in Drittländer

Sofern wir Daten in einem Drittland (d.h. außerhalb der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder dies im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder Offenlegung, bzw. Übermittlung von Daten an Dritte geschieht, erfolgt dies nur, wenn es zur Erfüllung unserer (vor)vertraglichen Pflichten, auf Grundlage Ihrer Einwilligung, aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung oder auf Grundlage unserer berechtigten Interessen geschieht. Vorbehaltlich gesetzlicher oder vertraglicher Erlaubnisse, verarbeiten oder lassen wir die Daten in einem Drittland nur beim Vorliegen der besonderen Voraussetzungen der Art. 44 ff. DSGVO verarbeiten. D.h. die Verarbeitung erfolgt z.B. auf Grundlage besonderer Garantien, wie der offiziell anerkannten Feststellung eines der EU entsprechenden Datenschutzniveaus (z.B. für die USA durch das „Privacy Shield“) oder Beachtung offiziell anerkannter spezieller vertraglicher Verpflichtungen (so genannte „Standardvertragsklauseln“).

Rechte der betroffenen Personen

Sie haben das Recht, eine Bestätigung darüber zu verlangen, ob betreffende Daten verarbeitet werden und auf Auskunft über diese Daten sowie auf weitere Informationen und Kopie der Daten entsprechend Art. 15 DSGVO.



Sie haben entsprechend. Art. 16 DSGVO das Recht, die Vervollständigung der Sie betreffenden Daten oder die Berichtigung der Sie betreffenden unrichtigen Daten zu verlangen.



Sie haben nach Maßgabe des Art. 17 DSGVO das Recht zu verlangen, dass betreffende Daten unverzüglich gelöscht werden, bzw. alternativ nach Maßgabe des Art. 18 DSGVO eine Einschränkung der Verarbeitung der Daten zu verlangen.



Sie haben das Recht zu verlangen, dass die Sie betreffenden Daten, die Sie uns bereitgestellt haben nach Maßgabe des Art. 20 DSGVO zu erhalten und deren Übermittlung an andere Verantwortliche zu fordern.



Sie haben ferner gem. Art. 77 DSGVO das Recht, eine Beschwerde bei der zuständigen Aufsichtsbehörde einzureichen.

Widerrufsrecht

Sie haben das Recht, erteilte Einwilligungen gem. Art. 7 Abs. 3 DSGVO mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen

Widerspruchsrecht

Sie können der künftigen Verarbeitung der Sie betreffenden Daten nach Maßgabe des Art. 21 DSGVO jederzeit widersprechen. Der Widerspruch kann insbesondere gegen die Verarbeitung für Zwecke der Direktwerbung erfolgen.

Cookies und Widerspruchsrecht bei Direktwerbung

Als „Cookies“ werden kleine Dateien bezeichnet, die auf Rechnern der Nutzer gespeichert werden. Innerhalb der Cookies können unterschiedliche Angaben gespeichert werden. Ein Cookie dient primär dazu, die Angaben zu einem Nutzer (bzw. dem Gerät auf dem das Cookie gespeichert ist) während oder auch nach seinem Besuch innerhalb eines Onlineangebotes zu speichern. Als temporäre Cookies, bzw. „Session-Cookies“ oder „transiente Cookies“, werden Cookies bezeichnet, die gelöscht werden, nachdem ein Nutzer ein Onlineangebot verlässt und seinen Browser schließt. In einem solchen Cookie kann z.B. der Inhalt eines Warenkorbs in einem Onlineshop oder ein Login-Status gespeichert werden. Als „permanent“ oder „persistent“ werden Cookies bezeichnet, die auch nach dem Schließen des Browsers gespeichert bleiben. So kann z.B. der Login-Status gespeichert werden, wenn die Nutzer diese nach mehreren Tagen aufsuchen. Ebenso können in einem solchen Cookie die Interessen der Nutzer gespeichert werden, die für Reichweitenmessung oder Marketingzwecke verwendet werden. Als „Third-Party-Cookie“ werden Cookies bezeichnet, die von anderen Anbietern als dem Verantwortlichen, der das Onlineangebot betreibt, angeboten werden (andernfalls, wenn es nur dessen Cookies sind spricht man von „First-Party Cookies“).



Wir können temporäre und permanente Cookies einsetzen und klären hierüber im Rahmen unserer Datenschutzerklärung auf.



Falls die Nutzer nicht möchten, dass Cookies auf ihrem Rechner gespeichert werden, werden sie gebeten die entsprechende Option in den Systemeinstellungen ihres Browsers zu deaktivieren. Gespeicherte Cookies können in den Systemeinstellungen des Browsers gelöscht werden. Der Ausschluss von Cookies kann zu Funktionseinschränkungen dieses Onlineangebotes führen.



Ein genereller Widerspruch gegen den Einsatz der zu Zwecken des Onlinemarketing eingesetzten Cookies kann bei einer Vielzahl der Dienste, vor allem im Fall des Trackings, über die US-amerikanische Seite http://www.aboutads.info/choices/ oder die EU-Seite http://www.youronlinechoices.com/ erklärt werden. Des Weiteren kann die Speicherung von Cookies mittels deren Abschaltung in den Einstellungen des Browsers erreicht werden. Bitte beachten Sie, dass dann gegebenenfalls nicht alle Funktionen dieses Onlineangebotes genutzt werden können.

Löschung von Daten

Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der Art. 17 und 18 DSGVO gelöscht oder in ihrer Verarbeitung eingeschränkt. Sofern nicht im Rahmen dieser Datenschutzerklärung ausdrücklich angegeben, werden die bei uns gespeicherten Daten gelöscht, sobald sie für ihre Zweckbestimmung nicht mehr erforderlich sind und der Löschung keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen. Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung eingeschränkt. D.h. die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z.B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen.



Nach gesetzlichen Vorgaben in Deutschland, erfolgt die Aufbewahrung insbesondere für 10 Jahre gemäß §§ 147 Abs. 1 AO, 257 Abs. 1 Nr. 1 und 4, Abs. 4 HGB (Bücher, Aufzeichnungen, Lageberichte, Buchungsbelege, Handelsbücher, für Besteuerung relevanter Unterlagen, etc.) und 6 Jahre gemäß § 257 Abs. 1 Nr. 2 und 3, Abs. 4 HGB (Handelsbriefe).



Nach gesetzlichen Vorgaben in Österreich erfolgt die Aufbewahrung insbesondere für 7 J gemäß § 132 Abs. 1 BAO (Buchhaltungsunterlagen, Belege/Rechnungen, Konten, Belege, Geschäftspapiere, Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben, etc.), für 22 Jahre im Zusammenhang mit Grundstücken und für 10 Jahre bei Unterlagen im Zusammenhang mit elektronisch erbrachten Leistungen, Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernsehleistungen, die an Nichtunternehmer in EU-Mitgliedstaaten erbracht werden und für die der Mini-One-Stop-Shop (MOSS) in Anspruch genommen wird.

Kommentare und Beiträge

Wenn Nutzer Kommentare oder sonstige Beiträge hinterlassen, können ihre IP-Adressen auf Grundlage unserer berechtigten Interessen im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f. DSGVO für 7 Tage gespeichert werden. Das erfolgt zu unserer Sicherheit, falls jemand in Kommentaren und Beiträgen widerrechtliche Inhalte hinterlässt (Beleidigungen, verbotene politische Propaganda, etc.). In diesem Fall können wir selbst für den Kommentar oder Beitrag belangt werden und sind daher an der Identität des Verfassers interessiert.



Des Weiteren behalten wir uns vor, auf Grundlage unserer berechtigten Interessen gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f. DSGVO, die Angaben der Nutzer zwecks Spamerkennung zu verarbeiten.



Auf derselben Rechtsgrundlage behalten wir uns vor, im Fall von Umfragen die IP-Adressen der Nutzer für deren Dauer zu speichern und Cookis zu verwenden, um Mehrfachabstimmungen zu vermeiden.



Die im Rahmen der Kommentare und Beiträge angegebenen Daten, werden von uns bis zum Widerspruch der Nutzer dauerhaft gespeichert.

Abruf von Emojis und Smilies

Innerhalb unseres WordPress-Blogs werden grafische Emojis (bzw. Smilies), d.h. kleine grafische Dateien, die Gefühle ausdrücken, eingesetzt, die von externen Servern bezogen werden. Hierbei erheben die Anbieter der Server, die IP-Adressen der Nutzer. Dies ist notwendig, damit die Emojie-Dateien an die Browser der Nutzer übermittelt werden können. Der Emojie-Service wird von der Automattic Inc., 60 29th Street #343, San Francisco, CA 94110, USA, angeboten. Datenschutzhinweise von Automattic: https://automattic.com/privacy/. Die verwendeten Server-Domains sind s.w.org und twemoji.maxcdn.com, wobei es sich unseres Wissens nach um sog. Content-Delivery-Networks handelt, also Server, die lediglich einer schnellen und sicheren Übermittlung der Dateien dienen und die personenbezogenen Daten der Nutzer nach der Übermittlung gelöscht werden.



Die Nutzung der Emojis erfolgt auf Grundlage unserer berechtigten Interessen, d.h. Interesse an einer attraktiven Gestaltung unseres Onlineangebotes gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f. DSGVO.

Erstellt mit Datenschutz-Generator.de von RA Dr. Thomas Schwenke

Sonntag, April 17, 2005

Schreiben in Cafés


„Ein Buch über Tiere in freier Wildbahn hat keinen Anhang über das Pokern.“ (James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt)
„Schreiben in Cafés“ lautet der Titel eines der Ratgeberbücher für angehende Schriftsteller, die ich besitze. Bei denjenigen, die den Rat befolgen, die sich vom heimischen Schreibtisch fortbewegen, werde die Kreativität nur so sprudeln. So weit die Theorie. Und das soll in Paris und Venedig genauso funktionieren wie in Wanne-Eickel, im berühmten Big Sur an der kalifornischen Küste wie in der tiefsten Provinz in Thüringen.
Also setze ich mich heute morgen, mit einem Spiralblock und einem Tintenschreiber bewaffnet (auch das Tipps aus einem der Ratgeberbücher, die ich besitze), in ein Café, nippe an einer Tasse Maschinenkaffee, kaue an einem Croissant und mache mir Notizen.
Zunächst löse ich damit eindeutig einen Kreativitätsschub aus. Bei den Leuten nämlich, die nur Brot holen und sich so ihre Gedanken machen. Über mich. Sie sehen mich an, als sei ich im besten Falle gerade vom Mars gepurzelt. Kreativ werden auch die wenigen Gästen, die im Café sitzen. Sie tuscheln und schauen zu mir herüber.
Immerhin habe auch ich hier einen guten Blick auf die Straße – und genaues Beobachten soll ja eine der wichtigsten Voraussetzungen für gutes Schreiben sein (so steht es in einem weiteren Ratgeberbuch, das ich besitze). Doch mit meinen vom Croissant fettigen Fingern mache ich zunächst einige hässliche Flecke auf den Seiten im Spiralblock.
Dennoch lege ich los. Ein weißer Golf fährt von links nach rechts, ein gelber Opel Astra von rechts nach links. Eine junge Frau kauft sechs Brötchen für einen Euro und zwanzig Cent, ein Laster mit Anhänger donnert vorbei und eine ältere Frau bestellt einen Hagebuttentee. Einem himmelblauen Trabant entsteigt ein Mann mit dünnem Haar, der ein halbes Baguette mitnimmt, und mein Kaffee ist alle.
Ist das schon eine Geschichte? Wahrscheinlich nicht. Aber man soll die Szenen ja auch weiterdenken.
Doch bevor ich dazu komme, werde ich schläfrig. Ein schwarzes Auto fährt vorbei, dann ein weinrotes. Ich schaue auf die Uhr und werde hellhörig, als ein Mann ein Singlebrot und zwei Doppelbrötchen verlangt. Irgendein Geheimcode? Dann kommen immer mehr Leute und ich verliere langsam den Überblick.
Eine alte Dame holt für ihren Enkel ein Stück Baumkuchen und für sich selbst einen Spritzkuchen. Er fällt ihr herunter, während sie zu einem der Tische geht. Sie hebt ihn wieder auf.
„Es ist ja gewischt hier“, sagt sie und schaut mir in die Augen.
Ich bin mir nicht sicher, nicke aber trotzdem. Dann stehe ich auf und gehe ich nach Hause. Zweifel bleiben, ob das ein Bestseller wird.

Freitag, April 15, 2005

Auf dem Goethewanderweg

I.

Lange hatte ich es mir schon vorgenommen und heute ist es soweit: Ich mache mich am 31. März auf, dem „Goethewanderweg“ zu folgen. Er führte den Geheimrat einst von Weimar nach Großkochberg zu Charlotte von Stein, seiner Muse. An die 1.600 Briefe sollen es sein, die von der berühmten Beziehung künden, die erst nach Goethes Italienreise abkühlte. Goethe will die 29 Kilometer zu Pferde in zweieinhalb Stunden geschafft haben (in meiner Science Fiction-Satire „Golem und Goethe“ fliegt er sogar in einem Raumschiff, allerdings auf einer anderen Strecke) – ich habe mich für zwei Etappen zu Fuß entschieden.
Frühmorgens fahre ich mit dem Bus nach Weimar. Es sind vier Grad Minus, noch ist es dunstig, doch ein strahlend blauer Himmel verspricht beste Wetterbedingungen.
Der Goethewanderweg beginnt am Wielandplatz. Der Schriftsteller Christoph Martin Wieland, ab 1773 Herausgeber des „Teutschen Merkur“, steht wie so viele Denker des klassischen Weimar heute ganz im Schatten von Goethe und Schiller, die quasi den Rang von Stadtheiligen innehaben.
Ich laufe los. Das weiße „G“ auf grünem Grund, das ich hier an einem Laternenmast erkenne, wird mich die nächsten Stunden begleiten, denn es ist das Zeichen des Goethewanderweges. Das gleichnamige Gymnasium am Weg ist völlig still – kein Wunder, schließlich sind noch Osterferien. Auch im angrenzenden Museum für Ur- und Frühgeschichte herrscht um diese Zeit kein Betrieb. Ich merke, dass es noch verdammt kalt ist und kaufe einen Reservesatz Batterien für meine Kamera.
Dann geht es weiter stadtauswärts. Wenige Meter entfernt, an eine Parallelstraße angrenzend, liegt der historische Friedhof mit der Fürstengruft und der fremdartigen russisch-orthodoxen Kirche, die wie ein kleiner Kreml wirkt. Friedhof und Gruft haben mich zu meiner Kurzgeschichte „Die Panne“ inspiriert, die im vergangenen Jahr in der Phantastik-Anthologie „Das Gewächshaus“ in der „Pandaimonion“-Reihe erschienen ist.
Durch ausgedehnte Gartenanlagen gelange ich an der Ortsrand und natürlich heißt in Weimar auch eine Kleingartenanlage „Friedrich-Schiller e.V.“ (und im Schillerjahr 2005 habe selbst ich mich berufen gefühlt und kürzlich einen Essay „Friedrich Schiller als Historiker“ veröffentlicht). Der „Bergweg“, der mich endgültig aus Weimar herausführt, macht seinem Namen alle Ehre. Oben angekommen, blicke ich auf die Stadt im diesigen Tal und sehe auf der anderen Seite den Turm von Buchenwald, der an den düstersten Teil von Weimars Geschichte mahnt.
In Richtung Vollersroda unterquere ich die Autobahn 4 und kämpfe mit meinem Teleskop-Wanderstock, der überhaupt nicht so will wie ich. Eine Gruppe Fahrradfahrer überholt mich.
Am Ortsausgang von Vollersroda liegt ein uraltes Gehöft mit Natursteinmauer – und direkt daneben prangen als völliger Stilbruch riesige, stählerne Starkstrommasten.
Der Goethewanderweg, der mich jetzt weiter nach Buchfahrt führen soll, wird zum Graspfad, von mächtigen Traktorenspuren durchzogen. Vor mir liegt das Ilmtal, aus dem immer noch Nebelschwaden aufsteigen. An einem Wagen warnt ein Schild „Vorsicht! Stechgefahr Bienen“. Ich durchquere einen Mischwald, gehe an der „Balsamine“ vorbei, die bis in die 1980er Jahre ein beliebtes Ausflugslokal der Weimarer war und heute nur noch eine bessere Ruine ist.
Eine steile Holztreppe führt mich hinunter zu den Ilmauen. In Buchfahrt bewundere ich die komplett mit Holz verkleidete Steinbrücke über die Ilm und die Mühle mit ihrem imposanten Mühlrad. Ich muss die Batterien meiner Kamera wechseln und – weil es eine moderne, hochentwickelte Digitalkamera eines namhaften Herstellers ist – gleich Datum und Uhrzeit neu einstellen.
Auf meinem Weg aus Buchfahrt sehe ich ein Straßenschild, das auf den wenig einladenden „Schindergraben“ hinweist, der mir wenigstens erspart bleibt. Doch wenn man in ein Tal hineinläuft, geht es natürlich auch wieder hinaus oder besser: hinauf. Nach Saalborn, dem nächsten Ort, muss ich mich deshalb ordentlich anstrengen, durch einen Buchenwald mit dem prosaischen Namen „Bärenfang“. Saalborns Dorfkirche gefällt mit ihren gotischen Fenster. Am Ortsrand blafft mich ein gewaltiger Rottweiler mit der tiefsten Stimme an, die ich je bei einem solchen Tier gehört habe. So ähnlich stelle ich mir den „Hund von Baskerville“ vor!
Weiter geht es und ich überquere die Bundesstraße 85. Rechts liegt Bad Berka, dort habe ich vor Jahren nach Abschluss der zehnten Klasse die „Erweiterte Oberschule“ besucht und das Abitur gemacht. Damals hieß die Schule noch „Geschwister Scholl“. Nach 1989 war der Name von Münchner Studenten, die den Widerstand gegen Hitler mit dem Leben bezahlt hatten, irgendwie anrüchig, fast schon kommunistisch – er wurde getilgt.
Ich biege in den „Dammbachsgrund“ ab, der einst „Reichsehrenhain“ mit Hindenburgs Grab werden sollte. Glücklicherweise ist diese äußerst fragwürdige Ehre dem schönen Waldgebiet erspart geblieben! Es geht jetzt richtig ins dichte Fichtengehölz, magische Lichtreflexe spielen zwischen den Zweigen der Bäume und meiner Tochter werde ich erzählen, dass ich an dieser Stelle durch einen richtigen Märchenwald gelaufen bin.
Als ich neben einer ausgedehnten Sandgrube mit Tagebaubetrieb den Waldrand erreiche, blicke ich ins Blankenhainer Tal. Noch fünfhundert Meter, ein letztes weißes „G“, dann bin ich zuhause. Das erste Pensum, ungefähr 18 Kilometer, sind geschafft.

II.

Am 2. April folgt die zweite Runde. Ich lasse mich von meiner Frau mit dem Auto nach Großkochberg bringen und unsere Tochter wundert sich, dass dort nur der Papa aussteigt und nicht mit zurück fahren will. Wandern? Ungläubig winkt sie mir aus dem Auto zu. „Zum Mittagessen bin ich da“, sage ich und hoffe, dass dieses Versprechen einhalten zu können. Es ist erneut ein kühler Morgen mit Temperaturen unter Null, doch das Wetter verspricht schön zu werden: abermals ist keine Wolke am blauen Himmel zu sehen.
In Großkochberg schaue ich mir zuerst das Schloss an. Charlotte von Stein war die Frau des damaligen Besitzers. Ich schmunzle, denn in dem Ort hat man das kleinste Cafe „Goethe Platz“ genannt.
Die Tour beginnt mit dem Aufstieg zum Luisenturm, der aus den Baumwipfeln herausragt. Ein Blick über die Schulter bietet mir weite Aussicht. Dort, fünf, sechs Kilometer hinter mir, liegt das Saaletal. Mein Weg wird jedoch immer steiler. „Wäre ich in der gleichen Richtung wie vorgestern von Blankenhain losgelaufen und hätte mich in Großkochberg abholen lassen, dann wäre ich diesen Berg heruntergelaufen ...“, grüble ich. Schluss damit! Hätte meine Großmutter Räder, dann wäre sie ein Autobus, soll Hannah Arendt gesagt haben.
Das zunehmende Ziehen in meinen Waden erinnert mich schlagartig daran, dass mir die fast zwanzig Kilometer der ersten Etappe noch in den Knochen liegen. Chemisch gesehen ist es die Anhäufung von Milchsäure und anderen Stoffwechselprodukten in meinen Beinmuskeln, die mich plagt. Im Volksmund nennt man das schlicht einen Muskelkater. Schließlich komme ich, wenn auch außer Atem, oben an.
Der Weg nach Neckeroda führt zunächst bergabwärts, dann durch Nadelwald. In meinem rechten Schuh stört ein kleiner Stein. Durch eine Allee von Apfelbäumen geht es an frisch gepflügten Feldern vorbei. Der intensive Geruch, der in der Luft liegt, zerstreut jeden Zweifel, was hier eingepflügt wurde ...
Neckeroda, das ich erreiche, war im Mittelalter ein „Färbedorf“, in dem der Färber-Waid angebaut wurde. Seine Blätter lieferten den begehrten blauen Farbstoff Indigo. Der Nachbau einer Waidmühle in der Dorfmitte erinnert noch heute daran.
Hinter Neckeroda windet sich der Weg wie eine weiße Schlange durch Wiesen und Felder. Nur der Kopf des Kirchturms von Hochdorf lugt über die Hügelkette, auf die ich zulaufe. Träge mit den Flügeln wackelnd erhebt sich eine Krähe aus dem Feld links von mir.
Genauso träge döst Hochdorf in der Vormittagssonne. Ein paar Hühner schauen gelangweilt zu, wie ich die Dorfkirche fotografiere. Plötzlich schießt aus einer schmalen Gasse ein Dreijähriger auf seinem knallroten Plastikauto hervor und ich kann gerade noch zur Seite springen. Seine Eltern, die in fünf Metern Abstand folgen, sind sichtlich stolz auf ihren Sprössling, weil der „den Onkel fast angefahren“ hat.
Nun trennen mich nur noch etwa vier Kilometer von meinem Ziel, verteilt auf eine Senke und eine weitere Hügelkette, den „Tannrodaer Sattel“. Der Weg wird steiniger. Als ich einen Schluck aus der Flasche nehme, huscht ein Schatten über mich hinweg. Ein großer Rotmilan segelt auf der Suche nach Beute durch die Luft. Zwei, drei Minuten beobachte ich ihn, wie er gekonnt im Aufwind manövriert, dann muss ich weiter.
Viele der Steine, die am Feldrand liegen, erinnern daran, dass die ganze Gegend hier vor Jahrmillionen den Grund eines Meeres bildete. Immer wieder werden Kalksteine mit maritimen Versteinerungen – meist Muscheln – ausgepflügt.
Die „Talblickhütte“, die ich jetzt erreiche, wird ihrem Namen gerecht. Vor mir liegt wieder das Blankenhainer Tal. Ich kreuze meinen Joggingweg – den ich in letzter Zeit wohl viel zu selten frequentiert habe –, laufe noch einige hundert Meter bis zu der Holzbank, an der ich hin und wieder an meinen Geschichten schreibe, und stehe schließlich vor unserer Haustür. Pünktlich zum Mittagessen.